Das Lesen trainieren mit FiLBY am Beispiel des Moritz Kinderbuches                                       „Viele Grüße, Deine Giraffe“ von Megumi Iwasa und Jörg Mühle

Es gehört zu den Kernaufgaben der Grundschule, dass die Schülerinnen und Schüler dort verlässlich nachhaltige Lesekompetenzen erwerben. Mit dem Lesetraining Fachintegrierte Leseförderung Bayern (FiLBY) steht allen Grundschulen in Bayern ein qualitätsvolles und nachweislich wirksames Trainingsprogramm zur Verfügung. Vom Training mit FiLBY profitieren alle Schülerinnen und Schüler, insbesondere auch die leseschwachen. FiLBY erstreckt sich mit folgenden Schwerpunkten auf drei Schuljahre: 

- Jgst. 2: Training der Leseflüssigkeit 

- Jgst. 3: Erwerb von Lesestrategien 

- Jgst. 4: Selbstreguliertes Lesen 

So steht es im Newsletter für die Grundschule 1/2023, den das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus kürzlich verschickte. 

 

Die Klasse 2d begann bereits nach den Sommerferien mit der Umsetzung des vorgegebenen Projektes und wählte dazu das Kinderbuch „Viele Grüße, Deine Giraffe“ von Megumi Iwasa und Jörg Mühle aus. Worum es ging?

Zunächst lernten wir die Titelfigur Giraffe kennen. Wir schrieben Steckbriefe und ahmten die Bewegungen von Löwen, Giraffen, Affen, Elefanten und Schlangen nach. Schnell befanden wir uns mitten in der Savanne. Doch damit nicht genug: Auch den Südpol mit seinen unterschiedlichen Pinguinarten galt es zu erkunden. Dabei entstand eine meterlange Tierlandschaft, die sich thematisch über die ganze Erdkugel erstreckte. Täglich brachten die Kinder neue Schleichtiere mit und stellten sie der Klasse vor. Auch im Sportunterricht eroberten wir die ganze Welt, kletterten an Gerätelandschaften und fühlten uns wie Giraffen und die „Big Five“ Afrikas. 

„Plitsch, platsch, Pinguin“, ein bekanntes Lied aus dem Kindergarten, erlebte sein Comeback, als wir die Antarktis besprachen. Neben Giraffe und Pinguin wuchs uns auch Pelikan, der Postbote, schnell ans Herz.

Das Buch selbst teilt sich in acht kindgemäße Abschnitte und ist wunderbar bebildert. Es bewährte sich, pro Woche ein Kapitel gründlich zu erlesen. 

Dabei wurde zunächst ein Lesescreening durchgeführt und das Lesetempo jedes Kindes ermittelt. Darauf aufbauend bildeten sich Teams aus „Trainern“ (den flotten Lesern) und „Sportlern“ (Kindern mit höherem Übungsbedarf). Gemäß der FiLBY-Empfehlungen hörten wir uns pro Tag zunächst gemeinsam einen Audiodatei-Abschnitt des aktuellen Kapitels an, vorgelesen von einer professionellen Sprecherin. Das Vorlesetempo konnte dreifach variiert und somit den Kindern individuell angepasst werden.

Beim zweiten Durchgang lasen die Kinder bereits halblaut mit, im Anschluss übten sie mit ihrem festen Partner. Signalwörter der Geschichten wurden separat zu Hause auf Tempo trainiert. Schnell ließen sich Fortschritte bezüglich Lesegeschwindigkeit und Lesegenauigkeit erkennen. 

Als Lesebegleitheft fertigten wir ein buntes Lapbook, welches auch nach der Lektüre noch wachsen und gedeihen kann. 

Das Buch selbst durfte nur im Unterricht gelesen werden. Somit blieb es bis zum Schluss für alle Kinder spannend und motivierend. Die Folgebände dagegen eigneten sich wunderbar als Weihnachtsgeschenke oder Vorlesebücher in der Klasse. 

Insgesamt beurteilen wir Lehrkräfte die FiLBY-Initiative als sehr gewinnbringend. Alle Kinder konnten ihre Leseflüssigkeit, Dreh- und Angelpunkt für erfolgreiches schulisches Lernen, deutlich verbessern. 

 

Bild & Text : Helmstadt, 06.01.24  Kathrin Kohrmann, StRin (GS)

veröffentlicht: 07.01.24 Melanie Dürr